Übergänge - 7. Fachtag Schulsoziala
26. Oktober 2017, 9 bis 17 Uhr 
 
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 Dokumentation ab Zeile 60
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Während  ihrer Schullaufbahn haben Kinder und Jugendliche eine Reihe von  Übergängen zu bewältigen: Welche sind das? Und wie kann  Schulsozialarbeit bei der erfolgreichen Gestaltung von Übergängen  unterstützen? Auf dem 7. Fachtag Schulsozialarbeit in Bremen finden wir  gemeinsam Antworten. Darüber hinaus widmen wir uns der Gestaltung des  Übergangs von SchulsozialarbeiterInnen und -pädagogInnen in die  Bildungsbehörde und in ein gemeinsames Rahmenkonzept.

 9:00 Uhr 
 Begrüßung
9:15 Uhr
 Ein Plädoyer für die Aufhebung der Trennung von Schulsozialarbeit und -pädagogik an Bremer Schulen
 Holger Kühl (Hochschule Bremen) 
 
 9:45 Uhr  
 Welche Fachlichkeit brauchen Schuso? Fördert oder spaltet eine Unterteilung in Schulsozialarbeit /-pädagogik?  
 Prof.  Dr. Karsten Speck (Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Institut  für Pädagogik, Arbeitsgruppe Forschungsmethoden in den Erziehungs- und  Bildungswissenschaften) 
 
 11:15 Uhr
 Läuft?! - Jugendliche als Mitgestaltende der Schulsozialarbeit 
 Der  15. Kinder- und Jugendbericht nimmt die Kernherausforderungen des  Jugendalters, ihre Persönlichkeitsentwicklung und die gesellschaftliche  Partizipation von Jugendlichen in den Blick. Welche  Entwicklungsbedingungen und -übergänge von Jugendlichen sind im  schulischen Kontext relevant? Was spricht für eine umfassende  Partizipation von jungen Menschen in der Schulsozialarbeit und  (Ganztags-)Schule? Welchen Nutzen haben alle Beteiligten davon?
 Stephanie Haupt (wissenschaftliche Mitarbeiterin am Fachbereich  Wirtschafts- und Sozialwissenschaften der Hochschule Osnabrück,  University of Applied Sciences)
***
In der Mittagspause wird es eine Stellwandabfrage mit Arbeitsaufträgen bzw. Wünsche an die Behörde geben...
***
14:00 Uhr 
 Gelingende  Übergänge für Schüler_innen und welchen Beitrag hierzu partizipative  Konzeptentwicklung in der Schulsozialarbeit leisten kann
  Wie  lässt sich Partizipation von jungen Menschen strukturell durch  partizipative Konzeptentwicklung in der Schulsozialarbeit verankern?  Praktische Ansatzpunkte sowie die Skizzierung konkreter Methoden und  Techniken.   
 Dr. Nicole Ermel (freie Beraterin und Autorin zu verschiedenen Themen der Sozialen Arbeit)
 
 15:00 Uhr
 Workshops
 16:15 Uhr 
 Aus den Workshops und Staffelübergabe
17:00 Ende

Dokumentation

Ein Plädoyer für die Aufhebung der Trennung von Schulsozialarbeit und -pädagogik an Bremer Schulen
Holger Kühl (Hochschule Bremen) 

Ich wurde gefragt, ein Plädoyer für die Aufhebung der Trennung von Schulsozialarbeit und -pädagogik an Bremer Schulen abzugeben. 
Vielleicht wurde ich gefragt, weil ich wiederholt vehement die Trennung von Sozialarbeit und Sozialpädagogik in der SchuSo verurteilt habe und immer wieder penetrant gerufen habe: „Es gibt nur eine Soziale Arbeit an Schulen!“. 
Ich habe also sofort zugesagt. 
Und schon hatte ich ein Problem: Wie kann so ein Plädoyer aussehen?
Ich habe mich gegen eine theoretische Herleitung entschieden. Dazu hören wir vielleicht später noch etwas. 
Vielmehr werde ich aus meinem Leben berichten.
Kurz nach meiner Geburt startete die UdSSR den Sputnik 1. Eine 58 cm große Stahlkugel, deren Hauptaufgabe war, PIEP zu sagen, auf dass es in der ganzen Welt empfangen werden konnte. Ein Schock: die Kommunisten waren schneller als die westliche Welt und hatten den ersten künstlichen Erdtrabanten ins All geschossen. Waren sie etwa klüger?
Ausgehend von diesem Sputnikschock, der zu einer Infragestellung des traditionellen Bildungssystems führte, begann eine Odyssee des deutschen Bildungssystems, von der ich Vieles in verschiedenen Rollen selbst mitbekommen habe: 
·        Die deutsche Antwort auf den Sputnik-Schock: Hauptschule als ‚weiterführende‘ Schule statt der bisherigen Volksschule – mit einem katastrophalen Ergebnis: Hauptschule war ‚Rest‘schule, 
·        Gesamtschule mit einem erbitterten bildungsideologischen Streit, ob integriert, kooperativ oder additiv, oder lieber gar nicht, 
·        programmiertes Lernen als Versuch, Lernprozesse zu standardisieren, 
·        Bestimmung und Festschreibung von Lernzielen – was in der Praxis bei sog. ‚kognitven‘ Lernzielen noch anscheinend funktionierte, bei ‚sozialen‘ schon holprig wurde, bei ‚emotionalen‘ kaum mehr ernsthaft versucht wurde
·        Insgesamt:  die Übernahme der Gestaltung des Bildungssystems durch Landespolitiker,
·        es folgte PISA, worauf deutsche Bildungspolitik antwortete mit der
·        Ganztagsschule
·        die ‚neue‘ Orientierung auf die Oberschule als allgemeine Schulform neben dem Gymnasium
·        Integration per Federstrich
·        und als zur Zeit letztes Signal die IQB-Ergebnisse 
.... das begleitete meinen "fachlichen" Weg zur Bildung, neben der Bildung.
 
Zum anderen; angeregt durch meine eigenen Erfahrungen als Jugendlicher – Ich habe meine Freizeit damals vor allem in einem Jugendzentrum verbracht – kam ich zur Sozialen Arbeit. Das Thema meiner Diplomarbeit 1978: „Begründung und Grenzen sozialpädagogischer Arbeit in der Hauptschule“. 
In meiner beruflichen Tätigkeit in der Sozialen Arbeit, in der Offene Jugendarbeit, im Komm. Sozialdienst, im Krankenhaus, in Vernetzungsprojekten, und meiner aktiven Beschäftigung mit der damals noch jungen Idee des Case Managements, kam ich der professionellen Identität der Sozialen Arbeit immer näher.
Ich entdeckte die internationale Definition Sozialer Arbeit für mich: 
·        Förderung des sozialen Wandels, der sozialen Entwicklung und des sozialen Zusammenhalts
·        Stärkung und Befreiung der Menschen
·        Prinzipien der sozialen Gerechtigkeit, die Menschenrechte, gemeinsame Verantwortung und die Achtung der Vielfalt
·        Soziale Arbeit bindet Menschen und Strukturen ein, um existenzielle Herausforderungen zu bewältigen und das Wohlergehen zu verbessern. 
Begriffe wie Ganzheitlichkeit, Empathie, Empowerment, Sozialraum, und andere von uns in der Sozialen Arbeit gerne gebrauchte Ausdrücke, bekommen eine tiefere Bedeutung, bleiben nicht eher technisch oder methodisch orientierte Aspekte, sondern bekommen einen tieferen Sinn: 
Etwas dramatisch ausgedrückt: 
Case Management kann unter dem Banner Sozialer Gerechtigkeit und Achtung der Menschenrechte zu einem starken Instrument der Stärkung und Befreiung der Menschen werden 
und nicht als technokratisch-bürokratischer Ablaufplan überforderter und gestresster Kolleginnen und Kollegen in den Büros von Jugendämtern verkümmern.
 
... und dann traf ich wieder auf die Soziale Arbeit an Schulen und sah viele wundervolle Mosaikstücke engagierter Kolleginnen und Kollegen an vielen Schulen 
bei einer – gleichzeitig deutlichen - eigenartigen (weil nicht vorhandenen) Sicht des 'Systems' auf die Soziale Arbeit. Oder auch vielleicht einer anscheinenden Gedankenlosigkeit, Ignoranz und manchmal Arroganz gegenüber der Arbeit fachlich kreativer und versierter Kolleginnen und Kollegen.
Das Ergebnis kennen wir: "Feuerwehr", Trainingsraum, Stundenvertretung, Pausenanimateur, ....

... und ich sah, dass sich Theoretiker Sozialer Arbeit abmühten, die Begründung Sozialer Arbeit an Schulen, der Schulsozialarbeit aus der Kinder- und Jugendhilfe heraus abzuleiten: 
Mühsames Hin- und Herdrehen verschiedener Paragrafen aus den SGB’s. Kindeswohlsicherung ist natürlich unser aller Anliegen. 
Aber reicht das als professionelle Begründung?
 
Ich sah daraufhin mal wieder in die Definition Sozialer Arbeit: 
·        Sozialer Wandel
·        Stärkung und Befreiung der Menschen
·        Soziale Gerechtigkeit
·        Achtung der Vielfalt
·        Einbinden von Menschen und Strukturen, um existenzielle Herausforderungen zu bewältigen und das Wohlergehen zu verbessern, ...
 
... und ich hatte eine Idee: Wenn Soziale Arbeit, von ihrer eigenen Definition erfüllt, Schule neu erfinden würde, wie sähe sie dann aus? 
Ich habe dazu Vorstellungen, aber, liebe Kolleginnen und Kollegen, da möchte ich Eurer Phantasie nicht vorgreifen.
Damit wird ein zweiter Begründungszugang zur Sozialen Arbeit an Schulen deutlich, 
neben einer Argumentation aus der Kinder- und Jugendhilfe, eine zweite Quelle wird deutlich, 
die schon in den 70er Jahren in den Gesamtschulen angelegt war: 
Soziale Arbeit als Teil des Bildungssystems, nicht als Fortsetzung der KuJH in die Schule. Ein eigenes Bildungsverständnis Sozialer Arbeit, wie sie etwa hier, im Bildungsverständnis Sozialer Arbeit an Schulen, formuliert wird.
Ganzheitlichkeit, Empathie, Empowerment, Sozialraum, die Grundsätze Sozialer Arbeit, übertragen auf das Handlungsfeld Schule. Für uns in der Sozialen Arbeit ist das denkbar.
Das bedingt natürlich ein eigenes Denken, in dem Schutz vor Kindeswohlgefährdung und Bildungsverständnis der Sozialen Arbeit keinen Gegensatz bilden. 
Weil unser eigenes professionelles Selbstverständnis begründen muss, mit welchen Ausprägungen, Facetten und Besonderheiten wir an jeder Schule, in jeder spezifischen Lebenswelt den gemeinsamen Rahmen unserer professionellen Identität gestalten
Und plötzlich werden dann Übergänge Chancen, Gelegenheiten für Netzwerke, Phasen von Entwicklung. Und nicht Abgrenzung und Zukunftsangst.
Und wie ging es mit meinem Leben weiter? Als inzwischen Lehrender an der Hochschule, der keine aktive Soziale Arbeit an einer Schule betreibt, fragte ich, ob ich mal dabei sein darf, wenn sich der damals lockere Verbund des Arbeitskreises Schulsozialarbeit trifft. Es folgte die freundliche Aufnahme im AK Schulsozialarbeit, dann die Gründung der LAG mit ihren Erfolgen, und jetzt 
… muss unbedingt als nächstes die Erstellung einer gültigen Rahmenkonzeption, die endlich einer ganzheitlichen Sozialen Arbeit an Schulen gerecht wird, folgen. Im Geiste unserer gemeinsamen professionellen Wurzeln und Werte.
 
…. Und wann kommt denn nun sein Plädoyer gegen die Trennungvon Schulsozialarbeit und -pädagogik? 
Das war‘s eigentlich schon. 
Wenn die Wurzel KuJH für die Sozialarbeit steht und das Bildungsverständnis für die Sozialpädagogik – und schon bei diesen Worten sträuben sich mir und manchen Anderen die Haaren, rollen sich Fußnägel hoch: 
Der leise Vertrauensaufbau in der Mädchengruppe, die Erfahrung von Respekt und Wertschätzung im TopScout-Projekt, das beiläufige Pausengespräch – so entsteht Beziehung, ohne die ein gutes Beratungsgespräch, wenn’s denn mal mit Freunden, Lehrern oder Eltern nicht so gut läuft, kaum denkbar ist. Es ist EINE Lebenswelt.
 
FAZIT: In allen ihren unterschiedlichen Facetten und Ausprägungen: Es gibt nur eine Soziale Arbeit an Schulen, die mit ihren vielen Möglichkeiten danach strebt, unserem Klientel, den Kindern und Jugendlichen, bestmögliche Entwicklungen zu ermöglichen. 
Diese Soziale Arbeit an Schulen nennen wir umgangssprachlich Schulsozialarbeit. 
Geleistet von vielen Schulsozialarbeiterinnen und Schulsozialarbeitern. 
Ich hatte übrigens vergessen, was in meinem Zeugnis stand. Ich habe nachgeschaut: Sozialpädagoge. Obwohl ich mich immer Sozialarbeiter nenne. Und dabei die Soziale Arbeit meine.
Und egal, welche Namen SIE Euch geben: Schulassistentin, Pädagogische Mitarbeiter, Ganztagsbetreuer, Sozialpädagogin, Sozialinspektor, BuT-ler, oder wie auch immer:
Ihr vertretet die Profession der Sozialen Arbeit an den Schulen, mit Fachlichkeit und Kompetenz, mit Würde und Stolz.



Welche Fachlichkeit brauchen Schuso? Fördert oder spaltet eine Unterteilung in Schulsozialarbeit /-pädagogik?  
 Prof.   Dr. Karsten Speck (Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Institut   für Pädagogik, Arbeitsgruppe Forschungsmethoden in den Erziehungs- und   Bildungswissenschaften) 

Definition Schulsozialarbeit

- Arbeiten mit Kindern in der Schule, Mit den Eltern und Lehrern der SuS
- Schulprobleme, Familienprobleme
Akademische- und Präventionsprogramme unterstützen, ist teilweise schwierig genaue Aufgaben zu definieren.

Schulsozialpädagogische Verortung: Ziele, Grundsätze, Methoden und Kompetenzen in Schule eingebracht (z.B Freiwilligkeit)
Schulsozpäd. Professionalität: Erz.wissenschaftliche/ Soz.pädagogische Fachkräfte

Definitorische Eingrenzung

Schulsozialpädagogische Verortung: Ziele, Grundsätze, Methoden und Kompetenzen in Schule eingebracht (z.B Freiwilligkeit)

Schulsozpäd. Professionalität: Erz.wissenschaftliche/ Soz.pädagogische Fachkräfte

Integrierter Ansatz: ausgehend von Herausforderung, Belastung: breites Angebots- und Methodenspektrum (Prävention+Intervention; Einzellfall, Gruppe, Gemeinwesen)

Arbeitsort und Präsenz in der Schule: findet kontinuierlich und ganztätig am Ort Schule statt. (Vollzeit, eine Person/Schule)

Verbindliche Rahmen: verbindliche vereinbarte Kooperation von Jugendhilfe und Schule bzw. Lehrkräfte und Sozialpädagogen

Integrierter Ansatz: ausgehend von Herausforderung, Belastung: breites Angebots- und Methodenspektrum (Prävention+Intervention; Einzellfall, Gruppe, Gemeinwesen)

Breiter Zielgruppenansatz: Primärzielgruppe und alle Kinder und Jugendlichen: Sekundärzielgruppen sind Eltern und Lehrkräfte 

Kooperationsgebot: Zusammenarbeit/Vernetzung mit inner- und außerschulischen Beartung und Unterstützungssystem.

Begriffliche Differenzen zur Schulsozialarbeit
Kooperation von Jugendhilfe und Schule:
-> Jugendarbeit an Schulen, schulbezogene Jugendarbeit
-> Schulsozialarbeit
-> Jugendsozialarbeit an Schulen, Schulbezogene Jugendsozialarbeit

Begriffliche Situation in Bremen
Schulsozialarbeit/ Soziale Arbeit an Schulen
SchulsozialpädagogInnen ? / SchulsozialarbeiterInnen ?
Sehr viele Berufsbegriffe in der Sozialen Arbeit
Abgrenzung nötig


2. Sozialpädagogische Bedarfe
Gesellschaftliche Ausgangslage
Soziale Arbeit/Jugendhilfe als Reaktion des Staates auf gesellschaftliche Herausforderungen für die Einzelnen (z.B: soziale Probleme, Ungleichheit, Risiken)

Bildungs- und Lebensbiographien von Kindern und Jugendlichen auch entscheidend durch Lebenswelten und Lebenslagen beeinflusst (,,Ermöglichungsräume")

Bedarfslagen für Schulsozialarbeit

Herausforderungen bei Identitäts- Persönlichkeitsentwicklung, Lebensbewältigung, soz. Kompetenzen

individuelle familiäre, schulische und berufliche Risiken

ungleiche Teilhabe-, Lebens und Bildungschancen

vielfältige Brüche ind Bildungsbiographien



Aktuelle Herausforderungen der Schulsozialarbeit
Migration/Geflüchtete, ,,RisikoschülerInnen", Sprachförderung, Ganztagsschule, Koopereration von Jugendhilfe und Schule, Kindeswohl, Diagnostik/Förderung, Benachteiligte/Beeinträchtigte, umfassendes Beratungs- und Unterstützungssystem, Demogr. Wandel, 
Inklusion/Multiprofessionelle Teams
Bildungslandschaften/Sozialraumorientiert
Sprachförderung
Ganztagsschule
Schulabbrecher/- Verweigerung


Fachliche Begründung für Schulsozialarbeit
- Schulsozialarbeit steht nicht im Gesetz


Fachlichkeit in der Schulsozialarbeit
Es gibt 3 Dimensionen: Konzeptqualität, Strukturqualität und Prozessqualität

Aktuelle Dimensionen 
Ethik in der Schulsozialarbeit, professionelle Haltungen
Professionelle Haltungen
Partizipation und Aneignung 
Kooperation mit Lehrkräften, aber auch Eltern
Fallverstehen (Kompetenzen entwickeln, Eigene Problematik verstehen)

Ergebnisqualität:
Prozess Ganzheitlich betrachten, damit Ergebnisaulität erreicht wird.

mit Nutzung, Zufriedenheit, Bewertung, Zielerreichung, Aneignung
Institution, Adressanten gehen nicht nur an die SchülerInnen sondern auch an Lehrkräften und Eltern
Output, Outcome, Impact
Effektivität, Effizienz-Finanzen..


Exkurs: Veantwortung der Landesebene

1.Entwicklung eines Gesamtkonzept zur Kooperation von Schule und Jugendhilfe (mit Bereichen, Definition) mit multiprofessionellen Beratungs- und Unterstützungssystem
2.Wahrnehmung einer gemeinsamen fachlichen Steuerung (z.B. Ziele, Empfehlungen, Austausch)
3.Aufbau von Kooperationsstrukturen und Diskussionsräumen
4. Festlegung von Mindeststandards und Begleitung (z.B Räume, Sachmittel, Kooperation, Supervision, Fortbildung)
5. Klärung der Verantwortlichkeiten der beteiligten Akteure und Institutionen (Multiprof. Unterstützungssystem)
6. Förderung von Schulentwicklungsprozessen, um Schulerfolg und Lebensbewältigung für alle Schüer zu sichern
7. Weiterentwicklung auf der Basis fundierter Erkenntnisse




Außenblick auf die Schulsozialarbeit in Bremen

Aufträge unklar bei Stellenausschreibungen
Positiv: hohes Maß an Ausbau und Absicherung, viele Kooperationen, Zusammenführung der Schulsozialarbeiter, LAG, Fachtag, GEW, Bildungsbehörde, Hochschule, Einzelfallhilfe

Negativ: Konzept, Kooperative Veantwortung, Standards, Jugendhilfe?, Fachliche Begleitung (z.B. Supervision..), Daten/ Evaluation
Gesamtkonzept zur Kooperation von Jugendhilfe und Schule sowie Schulsozialarbeit auf Landesebene (unter Berücksichtigung klassischer und aktueller Fragen)


Klärung der Rolle der SchulsozialarbeiterInnen, aber auch der anderen Aktuere und Institutionen im Feld

Zusammenführung und fachliche Begleitung und der untschiedlichen Aktuere im Feld

Rahmenkonzept für Schulsozialarbeit auf Fachlicher Ebene

Vier Funktionen:

Konzeptionelle Selbsvergewisserung im Land
Konzeptionelle Orientierung nach innen
Festschreibung von Standards und Verfahrensabläufen
Konzeptionelle Verortung und Positionierung nach außen

Wesentliche Inhalte einer Rahmenkonzeption:

Definition, Verständnis und Abgrenzung der Schulsozialarbeit
Schulsozialarbeit als Bestandteil einer übergreifenden, landesweiten Bildungs- und Sozialpolitik
Auftrag, Rolle der Schulsozialarbeit
Formen der Kooperation und Vernetzung
Rahmenbedingungen
Steuerung und Beteiligung 

Fragen/Rückmeldungen

Publikum: ist erschrocken über eigene Betriebsblindheit, wollte Konzeption mit Bildungsbehöre , sieht Vortrag als "Augenöffner"

Publikum:Kleines Bundesland Bremen - Irre Strukturen

Publikum:Die Probleme der Umsetzung der Konzeption sind strukturell bedingt, es wird daran gearbeitet es umzusetzten
Langfristige Projekte mit systematische Soziale Arbeit ist erwünscht 

Publikum:Schulleitung geht mit der Arbeit der Schulsozialarbeit nicht Wertschätzend um

Herr Speck: Hängt von Unterstütznug ab, er hat alle "Situationen" schon gesehen

Publikum: Fehlende Strukturierung der Behörde 

Publikum: Lernförderung wird benötigt, Stichwort SGB VIII

Publikum: Jugendarbeit soll sich in Schulen einbringen

Publikum: Vorschlag Schulleitungsgremiumssitzung

Publikum: Bereich mit vielen Möglichkeiten, schneller Dynamik, wenn alle an einem Strang ziehen


Läuft?! - Jugendliche als Mitgestaltende der Schulsozialarbeit 
 Der  15. Kinder- und Jugendbericht nimmt die Kernherausforderungen des  Jugendalters, ihre Persönlichkeitsentwicklung und die gesellschaftliche  Partizipation von Jugendlichen in den Blick. Welche  Entwicklungsbedingungen und -übergänge von Jugendlichen sind im  schulischen Kontext relevant? Was spricht für eine umfassende  Partizipation von jungen Menschen in der Schulsozialarbeit und  (Ganztags-)Schule? Welchen Nutzen haben alle Beteiligten davon?
 Stephanie Haupt (wissenschaftliche Mitarbeiterin am Fachbereich  Wirtschafts- und Sozialwissenschaften der Hochschule Osnabrück,  University of Applied Sciences)
 

Frau Haupt, 10 Jahre in der Schulsozialarbeit, gibt Fortbildungen zu diesem Thema
Gemeinsames Ziel- für die Jugendlichen



Jugend - Wer oder was ist Jugend?

14-18 Jahre, weitere Setzung 10-30
Jugend als emotionale und kognitive Entwicklungsdynamik (Beginnt mit der Pubertät)

Phase nicht nur Übergänge und Umbrüche: biologisch, psychisch, physisch kognitiv, sowie sozial und gesellschaftlich

Jugendliche und junge Erwachsene sind ,,Standortsucher". Jugendliche positionieren sich immer wieder neu.


Entwicklungsaufgaben und gesellschaftliche Mitgliedsrolle


Qualifizieren: Entwicklung der intellektuellen und sozialen Kompetenzen für Leistungs- und Sozialanforderungen sowie der Bildung und Qualifizierung -> Berufstätige_r

Binden: Entwicklung der Körper- und Geschlechtsidentität, emotionale Ablösung von Eltern und Fähigkeit der Bindung

Konsumieren: Jugendliche müssen Grenzerfahrungen machen. Was tut dem Jugendlichen gut und was nicht ? Konsument_in

Partizipieren: Entwicklung einer eigenen Werte und Normen Systems

Aufgabe gesellschaftlicher Institutionen- unterstützen


Kinder und Jugendbericht 
Kernherausforderung: Qualifizierung, Verselbständigung, Selbstpositionierung

Zusammenfassend Es gibt ein Zusammenspiel dieser drei herausforderungen an Jugendliche auch im Bezug auf Schule

Mitgestaltung von Jugend in der Schule

Ganztagsangebote benötigen einen Konzept

Jugendliche wollen Wahrgenommen werden. Dazu muss man die Jugendlichen fragen. Stichwort Partizipation durch:
Planung Entscheidung Gestaltung
Gemeinsame Lösungen für anstehende Fragen und Konflikte mit den Jugendlichen finden

Partizipation ermöglicht Integration und fördert (soziales und fachliches) Lernen, die Entwicklung demokratischer Werte und die Zufriedenheit der Beteiligten. 
Soziales Engagement und politische Partizipation sind als eine gegenseitige Ergänzung zu sehen- das eine ist zugleich ein wichtiger Wegbereiter für das andere.

Wozu? Position der 15. Kinder- und Jugendberichts

UN Kinderrechtskonvention (Art. 12 Kinderrechtskonvention)
Schulgesetzt Bremen

Entscheidend: Haltung (z.B. respektvoll..), Methode (z.B. altersgerecht..), Struktur(z.B. gesetzliche Grundlage..)

Stufen der Schülerpartizipation
-> Selbstbestimmung, Partnerschaft, Mitverantwortung, Mitbestimmung, ........

Schüler_innen fühlen sich ausgeggrenzt aus vielen Bereichen der Mitbestimmung im Bereich Schule
Was brauchen die jewiligen Schüler_innen, damit sie selber aktiv werden können?
Dazu Pyramiden Modell



Schulsozialarbeit
Raum Aufgabe Kompetenz werden benötigt, hier kommt Schulsozialarbeiter_in ins Spiel.

Schulsozialarbeiter ist die intensivste Form der Kooperation von Jugendhilfe und Schule.

Sie ist ein eigenständiges Handlungsfeld der Jugendhilfe ....und Schule!

Zu den vielen Kernaufgaben, gibt es Fachliche Grundsätze und Handlungsprinzipien.

Partizipation ist Querschnittsaufgabe- Wir zeigen euch wie ihr euer Thema bearbeiten könnt und wir unterstützen dabei als Schulsozialarbeiter_innen.

Nicht was kann, sondern was soll Schulsozialarbeit erreichen

Ermöglichungskontext für Selbstpositionierungsprozesse
Schülerinnen und Schüler soll die Möglichkeit gegeben werden, sich selbst zu Positionieren. 

Jugendorientierung als Kernkonzept des pädagogischen Handelns
Beobachten, Auswerten, Öffentlichkeit, Dialog 

Handeln von Jugendlichen wahrnehmen (Beobachten)

Themen der Jugendlichen erkennen und sich ein Bild machen (Auswertung)

Gestaltung von Aktivitäten Projekten, in der Schule erfahrbar (Öffentlichkeit)

Resonanz geben und Themen mit Jugendlichen beraten, aushandeln (Dialog)

Jugenliche ansprechen und fit machen, damit sie selber handeln möchten.

Beim Kernkonzept, soll man darauf achten wie alt die Zielgruppe ist, in welchem Stadtteil die Schule liegt. Welche Konzepte gibt es schon in diesem Stadtteil?
Darauf achten, dass diese Arbeit Zeit braucht, wie viel Zeit es braucht
Inhalte transparent machen. Kooperationsparter aus lebenswelt, Schule... einbinden.

Fragen/Rückmeldungen

Publikum: Wie geht man mit den Wiederständen durch z.B. andere Lehrer_innen, Schulleitungum?

Frau Haupt: Blick auf ganzheitliche Vorteile richten(Partizipative Schule durch z.B. Streitschlichtern...Schüler_innen= interessierte Jugendliche)

Publikum:Wie komme ich an reale Partizipation? z.B. selbstgestaltete Schulregeln

Publikum: Bewusstsein "Ich kann mitbestimmen" von Anfang an Schaffen, Angebot für jungere Schüler_innen.

Frau Haupt: Auch klein denken und das Denken muss bei einem selber anfangen

Publikum und Frau Haupt: Wahrnehmen und beobachten, anstatt von oben herab auferlegen. Auch die Umsetzung spielt eine Rolle, aber die Freiwilligkeit ist dabei wichtig und Vorraussetzung.


Gelingende  Übergänge für Schüler_innen und welchen Beitrag hierzu partizipative  Konzeptentwicklung in der Schulsozialarbeit leisten kann
Wie  lässt sich Partizipation von jungen Menschen strukturell durch  partizipative Konzeptentwicklung in der Schulsozialarbeit verankern?  Praktische Ansatzpunkte sowie die Skizzierung konkreter Methoden und  Techniken.   
Dr. Nicole Ermel (freie Beraterin und Autorin zu verschiedenen Themen der Sozialen Arbeit)


Übergänge für junge Menschen

Transitionen im Lebenslauf junger Menschen
Räumliche Übergänge in der Schule oder außerhalb der Schule (Kommune, Sozialraum, Schule und Sozialarbeit)
Transformation von Schulen und ihrem Kontext

Schulentwicklung
- Öffnung der Schulen (bzw. zum Sozialraum)
- Ganztag
- Digitalisierung 
- Inklusion / Migrationsdynamik

Fokus des Vortrages sind die Qualitätsdimensionen der Schulsozialarbeit

Konzeptdimension
Räumliche Übergänge Junger Menschen
Junger Mensch -> Partizipation und Empowerment

Art. 12 UN - Kinderrechtskonvention-(u.A. Kinder dürfen sich beteiligen, sie müssen es aber nicht.)

Partizipative Konzeptentwicklung in der Schulsozialarbeit

Konzeptentwicklung als partizipativer Prozess:
-> Junge Menschen ins Zentrum stellen und alles andere soll sich aus der Perspektive der Jungen Menschen zusammenführen.

Partizipation
1. von Kindern initiiert, Entscheidungen mit Erwachsenen geteilt
2. von Kindern initiiert und durchgeführt
3. von Erwachsenen initiiert, Entscheidungen mit Kindern geteilt
4. Konsultiert und informiert
5. Zugewiesen, aber informiert 

Es ist nicht: Manipulation, Anweisung...

Wenn es verschriftliicht wird, gute Chance auf finazielle Förderung-Demokratie ist modern

Ganz Zentral für das partizipation Konzept ist, dass man einen Auftrag hat. 
Auftrag muss:
Vom Träger:
Von Schule
Schüler_innen:
Die strukturelle inhaltliche Bestandsaufnahmen
Bedarfsermittlung
Die Bedarfsermittlung bezieht dich inhaltlich in der Schulsozialarbeit IMMER auf die jungen Menschen und ihre Bedürfnisse und Anliegen

Auf die Bedarfe achten- von wo kommt der Bedarf?


Was sind Zielgruppen und kooperationspartner_innen und wie unterscheiden sie sich voneinander?
Wie erleben Ki und Ju den Ort Schule?

Wie erleben Ki und Ju die Übergänge?
...
Zielentwicklung:
-> Leitziel(Lebensbewältigung Stärkung der Bildungs- und  Sozialisationschancen)
-> Orientierungsziel 
-> Handlungsziel (Wie sieht der gewünschte zukünftige Zustand für Kinder und Jugendlichen im Kontext der Schulsozialarbeit an dieser Schule in diesem konkreten Umfeld der Schule aus?) 

Selbstbestimmung- Schulsozialarbeit kann beispielsweise auch Freiräume als Ziel innerh. der Schule setzen

Handlungsplanentwicklung

Evaluation 
Austausch und Orientierung, und Unterstützung haben
Zentrale Frage: Wie werden der fachliche Grundsatz bzw. Handlungsprinzip der Partizipation der Schulsozialarbeit und seine weitreichende Umsetzung noch besser sichtbar?

Fazit:
Übergänge sind Komplex insbesonders in der Schule
Partizipation = Herausforderung in der Schule
Alle und besonders SuS müssen Wirksamkeit erfahren
Alle und besonders SuS brauchen postive Erfahrungen mit Partizipation (Angstfreiheit, Beteiligung macht Spaß etc.)
Schulsozialarbeit besitzt eine hohe partizipative Fachlichkeit
Partizipation, Partnerschaftlichkeit und Dialog in den Schulen und darüber hinaus zu leben
gemeinsame Lösungen für anstehende Probleme und Fragen zu finden
ergebnisoffene Situationen gestalten
Auch der kontinuierliche Konzeptentwicklung brauch einen Konzept
Rahmenbedingungen sollen aktiv mitgestaltet werden

Für ein Gelingen brauchen die Fachkräfte der Schulsozialarbeit:
- den gezielten Fachaustausch mit anderen Fachkräften der Schulsozialarbeit
- Begleitung und Qualifizierung seitens des Trägers 
- Wertschätzung von/durch Schule

In Dortmund gibt es die Möglichkeiit einer Fortbildung zum Thema Konzeptentwicklung (für Schulsozialarbeiter_Innen) 

Oder siehe Lehrbuch ,,Schulsozialarbeit"

Fragen/Rückmeldungen

Publikum: Wir haben schon ein Konzept, aber nur wenn wir alles was wir machen zusammenführen würden. 
Abgrezung zu anderen Aufgaben die im Alltag Anfallen(z.B. Pausendienst), da Schulsozialarbeit viele wichtige Aufgaben beinhaltet, aber leider unterschätzt wird.
Publikum: Es sollte mehr in den Gesamtkonferenzen gesagt werden, damit den anderen klar wird welche Aufgabe die Schulsozialarbeiter an den Schulen eigentlich haben. 


Auswertung der Workshops:

Übergang zur 5.Klassen
Zusammenarbeit der Sozialpädagogen, Sozialarbeitern und Lehrer_Innen und Mitschüler_innen
Sozialpädagogen sollen die Kinder von Anfang an begleiten (ab Einschulung)

Von Kita zur Grundschule
Koordination zwischen den jeweiligen Akteur_innen

Schule und Fluchterfahrung
Es Bedarf ein eigenes Konzept und gute Rahmenbedingungen
Konzepte auf gesamtpol Ebene mit Sozialarbeiter_innen zusammen(in Bezug auf Vorklasse)
Es braucht mehr Personal, Material, Rahmenbedingungen

Stadtteilübergänge
Netzwerkarbeit ist grundlegend notwendig, Zeit für Netzwerke, zeitliche Ressourcen sind wirklich notwendig und auch die unterschiedliche Netzwerkarbeit muss anerkannt werden.
Effektive Stadtteilarbeit benötigt verbindliche Strukturen
Quartiersmanager notwendig

Übergang Schule Beruf
Arbeitskreis notwendig 
Jeder macht etwas, jeder ist wichtig, Eltern...
Beziehungsarbeit ist ein sehr wichtiger Aspekt
Berufsorientierung als Schulfach (vermehrt)

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Staffelübergabe
Fachtag Schulsozialarbeit ist wichtig, aber warum zahlt nicht der "Träger" bei dem alle sind?
Fachtag soll nicht mehr von den Schulen und Schulsozialarbeiter_Innen gezahlt werden.
Der Staffel soll weiter gegeben werden, aber es ist noch unklar, wer die Staffel annimmt
Fachtag soll weiterhin bestehen, aber die Zukunft ist unklar.
Schulsozialarbeit ist bunt und der Schulsozialarbeiter Fachtag ist bunt und wichtig
Wir wollen keine Konflikte,  sondern einfach Lösungen.